DIHK Gründerreport 2020
DIHK-Gründerreport 2020: Corona-Krise verursacht herben Rückschlag bei Unternehmensgründungen
Mehr als die Hälfte der IHKs rechnet in diesem Jahr mit weniger bzw. deutlich weniger Unternehmensgründungen. Nachfrageeinbrüche und wirtschaftliche Unsicherheit machen mögliche Gründungen in Gastgewerbe, Tourismus, Verkehr und anderen Dienstleistungsbranchen derzeit äußerst schwierig. Bürokratieabbau, Anpassungen der KfW-Hilfen und eine Stärkung des Eigenkapitals sind für den Weg aus der Krise jetzt nötig.
Hingegen war das letzte Jahr durchaus vielversprechend – erstmals seit neun Jahren berichteten die Industrie- und Handelskammern von einem Plus bei den Gesprächen mit Gründungsinteressierten. „An diesen Spirit gilt es anzuknüpfen“, so DIHK-Präsident Schweitzer. „Die Politik sollte ihre wirtschaftspolitischen Maßnahmen darauf ausrichten, unternehmerische Aktivität und Innovationsgeist zu stärken.“ In der Corona-Krise sind die Überbrückungshilfen oder gründungsgerechte Förderangebote der KfW, der Bürgschaftsbanken und der Landesförderinstitute aus Sicht der Unternehmen auch dafür wichtige Instrumente.
„Vernünftige Rahmenbedingungen für neue unternehmerische Ideen müssen die Unternehmen dauerhaft in die Lage versetzen, den Krisenmodus aus eigener Kraft zu verlassen“, fordert der DIHK-Präsident. So sehen 70 Prozent der Start-ups einen Abbau bürokratischer Hemmnisse als allererste Politikpflicht. Dazu gehört die konsequente Nutzung der Digitalisierung, um Meldungen und Genehmigungen gebündelt und rasch erledigen zu können – Daten sollten künftig nur einmal und in praxisnaher Form abgefragt werden.
Zudem brauchen die Unternehmen einen besseren Zugang zu Beteiligungskapital. „Nur so lassen sich bahnbrechende neue Ideen hierzulande erfolgreich beschleunigen“, betont Schweitzer. „Der Zwei-Milliarden-Fonds des Bundes für innovative Start-ups sollte deshalb in allen Bundesländern für Gründerinnen und Gründern verfügbar sein.“ Nötig ist aus Sicht der Wirtschaft zudem die Stärkung des Eigenkapitals der Unternehmen – damit diese sich ein einem schärferen Wettbewerb behaupten und in Innovationen investieren können.
Details können Sie dem DIHK-Gründerreport 2020 entnehmen, der hier – wie auch die Vorgängerumfrage – zum Download bereitsteht: